Schlechte Nachricht

Leider müssen wir euch mitteilen, dass unsere Gefährten Balu und Aaron seit dem 09.07.2016 in Berlin in der JVA Moabit in Untersuchungshaft immer noch sitzen. Sie wurden am Rande der R94 Solidemonstration „Rigaer 94
verteidigen! Investor*innenträume platzen lassen!“ in Gewahrsam genommen und später einem Haftrichter vorgeführt.
Ihnen wird schwerer Landfriedensbruch, Verstoß gegen das
Versammlungsgesetz, Widerstand, Sachbeschädigung und
gefährliche bzw. versuchte gefährliche Körperverletzung vorgeworfen.

Am Donnerstag dem 21.07. fanden die Haftprüfungen statt. Es wurde dort entschieden, dass Aaron und Balu wegen Fluchtgefahr in Untersuchungshaft bleiben sollen. Im Moment stehen ihnen auf jeden Fall ca. 3 Monate
U-Haft bevor, bis dann irgendwann die dritte Haftprüfung stattfindet.

Die beiden haben juristische Beratung und erfahren Unterstützung von
Antirepstrukturen. Trotzdem möchten wir euch aufrufen, die beiden zu
unterstützen!
Sie sind gerade in Einzelzellen, das bedeutet, dass sie kaum
Möglichkeiten haben mit anderen Menschen in Kontakt zu treten. Deshalb freuen sie sich über jeden Brief von draußen. Es gibt dafür eine Sammeladresse von der aus die Briefe dann weiter geleitet werden („Post„):
Lunte/co Rote Hilfe
Weisestrasse 53
12049 Berlin
Denkt aber bitte daran, dass jeder Brief auf jeden Fall aufgrund der
U-Haft von der Staatsanwaltschaft bzw. dem*der Richter*in gelesen wird.
Bitte überlegt euch also genau was ihr schreibt! (siehe
auch:http://www.rote-hilfe.de/aktiv-werden/gefangenen-schreiben)
Eine andere Möglichkeit ist selbst Soliaktionen („Soli„) zu machen. Lasst eurer Kreativität freien lauf! Gegebenfalls leiten wir Bilder und Berichte an die beiden weiter.
Es werden bestimmt auch noch Aktionen vorm Kanst wie Kundgebungen und Demos folgen, achtet bitte auf Ankündigungen (oder stellt selbst was auf die Beine).

Weitere Infos werden noch demnächst hochgeladen.
Für Soli-Material wie Flyer, Sticker und Plakate
verweisen wir auf „Material„.

Die Antirepstrukturen brauchen natürlich auch dringend Geld, jede Spende ist herzlich willkommen.
Dazu gibt es 2 Solikonten:

Rote Hilfe e.V.
GLS-Bank
IBAN: DE55 4306 0967 4007 2383 17
BIC: GENODEM1GLS
Stichwort: „Solidarität mit Aaron und Balu“

oder:
Schwarz-Rote-Hilfe Münster
Kto. 282052468
BLZ 440 100 46
Postbank Dortmund
Stichwort „support aaron und balu“

Egal wie, egal wo, zeigt den beiden eure Solidarität – denn nur gemeinsam sind wir stark !

Power durch die Mauer – bis sie bricht!
Freiheit für Aaron und Balu!

Solikampagne startet !

In den letzten Tagen hat sich eine Unterstützungsgruppe für die beiden gegründet. Nun soll eine möglichste breite Solikampagne losgetreten werden um die beiden zu unterstützen und klar zumachen, dass wir uns nicht von Repression unterkriegen lassen. Die Haftprüfungen der beiden finden morgen in Berlin statt. Es besteht, die Möglichkeit , dass die beiden daher morgen rauskommen. Sollte die Haftprüfung negativ ausfallen sitzen die beiden bis zur Beendigung des Verfahrens ein. Bei Untersuchungshaft gibt es ein Beschleunigungsgebot, welches dafür sorgt, dass es nicht ganz so lange dauert wie sonst. Eine genaue Einschätzung können wir aber auch bisher nicht geben. Wir halten euch auf dieser Seite immer auf den neuesten Stand und rufen dazu auf selbst aktiv zu werden, Spenden zu sammeln und das Wort zu verbreiten.

Außerdem sind 2 Briefe von Balu und Aaron an die Öffentlichkeit aufgetaucht, Menschen haben sich an eine Auswertung der Solidemo vom 16.07. gesetzt und es gab in verschiedenen Städten schon solidarische Momente. Außerdem haben wir ein Zine erstellt mit einigen interessanten Texten aus den letzten Wochen. Einige Text haben wir auch ins englische Übersetzt. Die Datei stellen wir euch schnellstmöglich zum ausdrucken zur Verfügung.

Unser Kampagnenposter sieht übrigens wie folgt aus:

Zeichnung

Demoaufruf: Solidarität mit Aaron und Balu

„Seit der „Investorenträume platzen lassen“-Demo (9.7.2016) sitzen 2 Aktivisten_Innen in Untersuchungshaft

In den letzten acht Monaten musste vor Allem die Berliner radikale Linke im Friedrichshainer Nordkiez so Einiges an Repression ertragen. Angefangen bei dem Ausrufen des „Gefahrengebiets“, welches unserer Auffassung noch nicht einmal mit dem Berliner Allgemeinen Sicherheits- und Ordnungsgesetz (ASOG) begründet werden kann, bis hin zum nunmehr festgestellten widerrechtlichen Eindringen in die Räume der Rigaer94.

So kam es in kürzester Zeit zu hunderten Kontrollen durch die Polizei, die sich in erster Linie gegen die lokale radikale Linke und die Bewohner*innen des Nordkiezes richteten, sowie zur Hausdurchsuchung in der Rigaer94. Dieses, von Frank Henkel (CDU) initiierte, repressive Vorgehen wurde mit Solidaritätsaktionen und der kraftvollen „rebellische Kieze schaffen“-Demo am 6.2.2016, bei der ca. 5.000 Menschen protestierten, beantwortet.

Doch damit nicht genug! Am 22.6.2016 folgte eine weitere Welle und Intensivierung der Repression, die Teilräumung der Rigaer94, welche selbst von dem Berliner Landesgericht am 13.7. als illegal befunden wurde, und der damit verbundene dauerhafte Aufenthalt der Repressionsorgane vor und in der Rigaer94. Daraufhin erlebte Berlin wochenlang schlaflose Nächte, bevor am 9.7.2016 erneut dazu aufgerufen wurde, gegen Gentrifizierung und in Solidarität mit der Rigaer94 zu demonstriert. Die Polizei griff die Demonstration mehrmals mit völlig unverhältnismäßiger Gewalt an. Dabei wurden die Teilnerhmer*innen der Demonstration mit Fäusten, Knüppeln und Pfefferspray attackiert. Am nächsten Tag vermeldete die Berliner Polizei 86 Festnahmen.

Aaron und Balu wurden einem Haftrichter vorgeführt und sitzen nach wie vor in Untersuchungshaft. Unter dem scheinheiligen Vorwurf der Fluchtgefahr, wurden beide in der JVA Moabit eingekerkert. An ihnen soll ein Exempel statuiert werden, welches nur der Einschüchterung der radikalen Linken dienen kann. So wird versucht unseren Widerstand zu brechen und das auf Kosten zweier Menschen, die sich solidarisch mit der Rigaer94 zeigten und sich gegen eine, nach kapitalistischer Verwertungslogik umstrukturierte Stadt, aussprechen.

Lasst uns auch diesmal gemeinsam zeigen, dass wir nicht einzuschüchtern oder zu brechen sind.

Vor Allem vergessen wir keine Menschen, die an unserer Seite kämpfen und unsere Solidarität benötigen!

Deswegen setzen wir ein sichtbares Zeichen für die beiden Inhaftierten.Wir treffen uns zur Soli-Demonstration am 16.7.2016 um 20 Uhr vorm U-Bahnhof Turmstraße und ziehen gemeinsam zum Knast in Moabit, wo wir unsere solidarischen Grüße für Aaron und Balu hinterlassen!

FREE AARON UND BALU !

Unsere Solidarität gegen ihre Repression !

Rote Hilfe OG Berlin“

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