[MS] Balu und Aaron beim Prozess unterstützen!

Es ist soweit. In den nächsten Wochen stehen die Gerichtstermine von Balu und Aaron an. Wir wollen mit euch allen zusammen den Prozess begleiten und die beiden so gut es geht unterstützen!

Balu ist als erster dran, sein Prozess wird bisher am 11.10 und 14.10 in Berlin stattfinden. Während er nur darüber lachen kann, wie Staatsanwaltschaft in gepflegter rassistischer Manier einen „islamistischen Hintergrund“ überprüft, wurde seine Haftverschonung wieder zurückgenommen. Das bedeutet, dass er nun noch bis zum Prozess im Knast eingesperrt bleibt. Außerdem hat die Justiz offensichtlich wirklich irgendein Problem mit ihm, denn er wird aus seiner Zelle in Moabit direkt in das angrenzende Gerichtsgebäude gezerrt, welches ein Schöffengericht ist. Das bedeutet im Gegensatz zu einem normalen Gericht, dass die Justiz davon ausgeht, dass die Haftstrafe zwei Jahre oder mehr betragen wird. Eine solche Haftstrafe wird im Regelfall auch ohne Bewährung verhängt.

Umso wichtiger, dass jetzt alle Kräfte gebündelt werden, denn im schlimmsten Fall erwarten Balu 2 Jahre und mehr im Knast.

Wie kann ich Balu unterstützen?

Prozessbeobachtung

Am 14.10. morgens wird ein Bus vom Busparkplatz am Gleis 22 nach Berlin fahren und Abends auch wieder zurück. Ein Ticket wird ca. 20€ kosten. Selbst wenn ihr also nicht mit zurückfahren wollt, ist das eine einmalige Gelegenheit eine günstige Hinfahrt nach Berlin zu ergattern.

Für die Anmeldung schreibt uns einfach eine Mail an:

prozessbalu@systemli.org

Solltet ihr euch trotz des Angebots entscheiden mit dem Auto zu fahren und habt noch Plätze frei wärs cool, wenn ihr uns Bescheid sagt, damit wir es weiterleiten können!

Mehr Infos zu Prozessbeobachtung und weitere Tipps wie ihr Aaron und Balu unterstützen könnt findet ihr auf der Seite Prozess.

Wir probieren vom Prozess aus zu twittern. Checkt Neuigkeiten unter den Hashtags:

#freebalu | #balu1110 | #balu1410

Warum sollte ich Balu unterstützen?

„Ich kenne ihn überhaupt nicht.“- „Ich hatte nie so viel mit Balu zu tun.“ – OK! Dann ist das doch die perfekte Gelegenheit um zu zeigen, dass ihr mit ALLEN Leuten solidarisch seid, die mit ihren Mitteln gegen Gentrifizierung kämpfen. Für uns geht es bei Solidarität nicht um die Person, auch nicht um die Mittel, sondern um den jeweiligen Kampf. Hier ihn Münster wissen wir nur zu gut was unbezahlbarer Wohnraum bedeutet. Ob brandneue blitzeblanke Cafés und Restaurants am Hafen und der andauernde Kampf für den Erhalt der B-Side; das soziale Zentrum, welches nach 4 Besetzungen in einem Jahr noch immer fehlt; der Bescheid von LEG, BImA oder anderen Fieslingen, dass die Miete schon wieder erhöht wird oder gar die Häuser/ Wohnungen für etwas anderes benötigt werden wie am Torminweg, oder die absurden Tricks von Investor_innen um Gebäude zu ergattern, sanieren und teuer zu vermieten wie jüngst mit dem Metropolis-Hochhaus und Investor Deilmann. Manchen Leuten ist es möglich diese Prozesse passiv zu beobachten, vielleicht über die Metropolis-Story zu lächeln. Für andere Leute heißt es in ein paar Wochen auf der Straße zu sitzen, der Räumungsbescheid 4 Wochen vor der Räumung, keine Zeit eine neue und vor allem bezahlbare Wohnung zu finden. Nichts anderes passiert in Berlin, wenn Räumungsdrohungen rausgehen an die Rigaerstraße 94, HG/M99, den Wagenplatz Kanal oder Friedel 54. Menschen wie Balu können und dürfen nicht allein bleiben, wenn sie sich solidarisch mit diesen Kämpfen erklären und als Exempel kriminalisiert und verurteilt werden sollen.

Wenn wir die Phrase dreschen: „Gemeint sind wir alle!“, dann geht es uns nicht nur darum für Balu zu mobilisieren. Für uns ist klar: niemensch kann sich Prozessen der Aufwertung und Verdrängung entziehen! Die Geschichte der Verwaltung der Stadt war auch immer eine Geschichte der Verwaltung von Herrschaft*. Wir finden es wichtig sich ein paar Gedanken darüber zu machen, wie sich Städte über die Jahre verändert haben. Welche Straßen führen zusammen, wer wohnt im welchem Viertel, wer ist gut an Infrastruktur angeschlossen, wo sind die schönen Plätze zum einander treffen und austauschen? Sich gegen Gentrifizierung zu stellen bedeutet die eingrenzende und neoliberale Stadtverwaltung mitzudenken! Solidarität mit Balu bedeutet für uns all das!

Mit Kämpfen gegen Gentrifizierung solidarisch zu sein muss heißen mit Balu solidarisch zu sein und umgekehrt – denn – Solidarität ist unteilbar!

Solidarität mit allen im Kampfe gegen Gentrifizierung und die neoliberale Stadt!

Solidarität mit Aaron und Balu!